INTEGRATION beginnt in der eigenen Persönlichkeit
Der „Fall Mesut Özil “ erhitzt im Moment die Gemüter und feuert das Thema Integration aufs Neue an. Und das mit Recht, denn Integration geht uns alle an – und zwar auf eine ganz persönliche Art.
Denn Integration findet nicht nur auf der politischen, gesellschaftlichen oder kulturellen Ebene statt:
Sie findet in uns allen statt – oder eben nicht. Und diese nicht gelebte Integration fordert uns heraus – jeden Einzelnen – immer und ständig.
Stell Dir doch mal selbst die Integrationsfrage:
- Hast Du alle Anteile Deiner Persönlichkeit integriert?
- Gibt es Facetten, die Du möglicherweise nicht kennst, deren Anwesenheit Du aber auf eine diffuse Art wahrnimmst?
- Hast Du Anteile von Dir im mentalen Kerker und hoffst, dass sie niemals ausbrechen?
- Was unterdrückst Du in Deinem Leben?
- Und was gestehst Du Dir nicht zu?
- Welche Impulse ignorierst du?
- Gibt es Bedürfnisse, die Du nur heimlich befriedigst oder über die Du Dir noch nicht einmal erlaubst, nachzudenken?
- Und wie sieht es mit den Meinungen anderer Menschen aus, die so gar nicht Deinem Weltbild entsprechen?
Ganz zu schweigen von Deinen tiefsten Sehsüchten, Wünschen und Träumen, die dich unablässig herausfordern – hast Du sie voll und ganz integriert?
Oder hörst Du mehr auf die Stimme Deiner Angst und gesellst Dich in die Reihe derer, die zu allem eine Meinung haben, aber mit dem Hintern fest verankert in der eigenen Komfortzone sitzen? Sprichst Du die Stimme der Vernunft, die das Leben auf eine ganz praktische, lineare Art sieht, in der sich nicht viel verändert, und wenn – dann kontrolliert?
Das Durchschnitts-Modell ist doch:
Bitte nicht unangenehm auffallen – ja keine revolutionäre Meinung vertreten – ja keinen klaren Standpunkt einnehmen (vor allem dann nicht, wenn er anders ist als alle anderen) – ja keine unangemessene Forderung stellen – ja nicht im Auge des Shitstorms stehen –
aber gleichzeitig nicht müde werden zu betonen, wie anders man doch ist!
Andersartigkeit muss man aushalten.
Sie ist definitiv nichts für Weicheier. Weil „anders sein“ Dich zur Projektionsfläche werden lässt für all die Gutmenschen und Schreihälse, die mit aller „Gewalt“ die alte Ordnung erhalten wollen – was immer das auch sein mag.
Wir alle erleben gerade, dass es eine Ordnung gibt, die umfassender ist, als das persönliche Weltbild. Eine größere Ordnung, die für die Grundströmung der Veränderung sorgt, und zwar so lange, bis ALLES an seinem richtigen Platz ist. Bis ALLES ans Licht kommt, sichtbar wird, um integriert zu werden, damit sich die große Ordnung vollziehen kann – was immer das auch bedeutet.
Da kein Mensch genau weiß, (auch die nicht, die es behaupten) wie diese Ordnung aussieht – bleibt es spannend auf dieser Welt.
Deine einzige Chance ist die Integration.
All das zu integrieren, was da ist. Zu schauen, was passiert, wenn Du es ans Licht kommen lässt und Dich damit auseinander setzt. Zu erleben, was sich verändert, wenn alles seinen Platz bekommt. Zu erfahren, was Dich herausfordert, über Deine eigenen Grenzen zu gehen. Die Flexibilität zu trainieren, andere Impulse zuzulassen, sie in Dein Leben so zu integrieren, auf dass es besser, freier und glücklicher wird. Darum geht es.
Das Alte um jeden Preis bewahren, die Grenzen mit allen Mitteln zu verteidigen, Unerwünschtes auszugrenzen – diese Zeiten sind schon lange vorbei. Wir alle sind gerade mittendrin in einer weltweiten Transformation – und jeder von uns in seiner ganz persönlichen. Wer sich dagegen sperrt, bei dem knallt es gerade – unüberhörbar.
Integration erfordert Mut!
Integration fordert Klarheit!
Integration fordert Liebe!
Die Liebe zu Deiner Einzigartigkeit – mit all Deinen Facetten, Tönen und Misstönen. Liebe zu der Vielfalt der Möglichkeiten. Liebe zum großen Ganzen und zum Wunder des Lebens generell. Das Leben will gelebt werden – mit all seinen Möglichkeiten.
Integration ist der Schlüssel zum Glück und zur Freiheit.
Integriere, was Du ausgeschlossen hast und freu Dich auf die Wunder, die geschehen können.
Wenn Du willst, bin ich an Deiner Seite.
Deine
Jeanette Reiner
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