Warum Frauen oft im Hamsterrad landen – und Männer in der Vorstandsebene. „Wer fleißig ist, kann alles erreichen!“ Bis heute motiviert diese Aussage viele Frauen zu Höchstleistungen. In einigen Bereichen des Lebens mag das stimmen, aber in die Vorstandetagen der Unternehmen bringt uns diese Einstellung keinesfalls.
Was ist der Grund dafür, dass wir Frauen eher im Hamsterrad landen statt in der Vorstandsebene? Mit dieser Frage setzt sich Brigitte Witzer in ihrem Buch: „Die Fleißlüge- Warum Frauen im Hamsterrad landen und Männer in der Vorstandsebene“ (Ariston Verlag) sehr intensiv auseinander und öffnet uns in vielerlei Hinsicht die Augen. Ihr Fazit: Leistung lohnt sich – fragt sich bloß, für wen.
Bei genauerer Betrachtung reicht ein „Augen öffnen“ nicht mehr aus. Es wird Zeit, dass wir aus dem „Fleiß-Dornröschenschlaf“ erwachen und die richtigen Strategien wählen. Wir Frauen sind in allen Bereichen auf dem Vormarsch, aber in Sachen Karriere, Finanzen und Machtpositionen hinken wir immer noch stark hinterher. Und es sind nicht nur die „bösen“ Männer mit ihren männlichen Machtstrukturen dafür verantwortlich, sondern meist unsere eigenen mentalen Muster und Beschränkungen, die verhindern, dass wir das bekommen, was aufgrund unserer Ausbildung und unseren Fähigkeiten möglich wäre.
Eine dieser inneren Beschränkungen ist die „Fleiß-Falle“. In dieser Falle sitzen viele Frauen fest. Die Welt ist sie voll von fleißigen, gehetzten, gestressten, äußerst hilfsbereiten Frauen, die ihre Karriere stemme, Kinder großziehen, den Haushalt schmeißen und nebenher noch ihren Körper mit Pilates oder Yoga fit halten und dennoch nur in ganz kleinen Schritten die Karriereleiter erklimmen.
Das „fleißige Lieschen“ ist immer weiblich. Das beginnt bereits in der Schule. Während die Jungs mit guten Noten als „aufgeweckt und intelligent“ eingestuft werden, werden Mädchen mit denselben Eigenschaften als „ ordentlich und fleißig“ charakterisiert. Während man Frauen für ihren Fleiß und ihre Multi-Tasking-Fähigkeiten lobt, spricht man bei Männern von „hoher Einsatzbereitschaft oder harter Arbeit“. So fein die sprachlichen Unterscheide auch sein mögen, die Wirkungen auf unsere mentalen Programme sind bis heute gravierend.
Sie sorgen dafür, dass wir Frauen häufig dazu neigen, Aufgaben zu übernehmen, die erledigt werden müssen, aber kein Prestige haben. Schon Margret Thatcher sagte:
„Wenn du willst, dass etwas erledigt wird, sag es einer Frau. Wenn du willst, dass über etwas geredet wird, sag es einem Mann.“
Männer haben einen ausgesprochen gut entwickelten Instinkt für prestigeträchtige Arbeit und die optimale Vermarktung ihrer Ergebnisse. Sie sind Meister der Delegation, und schaffen sich dadurch die zeitlichen Freiräume für die wirklich wichtigen Aufgaben, während Frauen lieber eine Nachtschicht einlegen und selbst hart arbeiten. Das Ergebnis ist häufig Erschöpfung, Frustration und Ohnmacht, weil Fleiß, Perfektionismus und unerschütterliche Nettigkeit eher zur Selbstausbeutung führen als zur nächsten Beförderung.
In die Spitzenpositionen der Wirtschaft, Wissenschaft oder der Politik schaffen es Männer wie Frauen, mit den richtigen Strategien, einer gesunden Einstellung zur Macht und mit guten Netzwerken. Sie erreichen diese Top-Positionen nur dann, wenn sie die Spielregen der Wirtschaft bzw. der Politik akzeptieren und richtig anwenden. Wichtig dabei ist zu wissen, dass es für Fleiß im Machtspiel keine Anerkennung gibt.
Mein Tipp – Mein Programm:
Frauen auf Erfolgskurs – die 8 weiblichen Erfolgsstrategien. Wie Frauen ihre Ziele erreichen – auf weibliche Art.
Hinterlasse einen Kommentar